Welt-Malaria-Tag 2025

Heute ist Welt-Malaria-Tag. Auch wenn die Malariabekämpfung grosse Fortschritte gemacht und seit dem Jahr 2000 geschätzt 2,2 Milliarden Krankheitsfälle und 12,7 Millionen Tote verhindert hat, bleibt die Krankheit ein globales Gesundheitsproblem: Malaria verursacht grosse wirtschaftliche Kosten und jährlich über eine halbe Million Todesfälle. Betroffen sind vor allem Kinder unter fünf Jahren und Schwangere.

Bern, 25. April 2025

Eine halbe Million Todesfälle sind vermeidbar: Es ist Zeit für gestärkte internationale Zusammenarbeit

Malaria stell noch immer ein grosses globales Gesundheitsproblem dar, welches allein im Jahr 2023 597’000 Menschenleben kostete. Betroffen sind vor allem Kinder unter fünf Jahren und Schwangere. (Photo: Andre Laas für SMG)

Malaria stell noch immer ein grosses globales Gesundheitsproblem dar, welches allein im Jahr 2023 597’000 Menschenleben kostete. Betroffen sind vor allem Kinder unter fünf Jahren und Schwangere. (Photo: Andre Laas für SMG)

«Malaria ist vermeidbar und behandelbar»

Um das zu verhindern, braucht es eine verstärkte globale Zusammenarbeit. Fragile Gesundheitssysteme, zunehmende Resistenzen gegen Medikamente und Insektizide und die Auswirkungen des Klimawandels bedrohen die erreichten Fortschritte. Erfolgreiche Malariabekämpfung braucht Innovation für neue Kontrollmassnahmen und –strategien und dafür solide und nachhaltige Investitionen. Laut dem aktuellen Weltmalariabericht der WHO fehlten bereits 2023 4.3 Milliarden US-Dollar, um die Malariabekämpfung wieder auf Kurs zu bringen und die Ziele für 2030 zu erreichen. Dieses Geld wäre gut investiert: Ein Rückgang der Malariafälle um 90% bis 2030 könnte das Bruttoinlandprodukt in von Malaria betroffenen Ländern um 142,7 Milliarden US-Dollar steigern. Deswegen steht der Welt Malaria Tag denn auch unter dem Motto: «Reinvest, Reimagine, Reignite».

Malaria ist vermeidbar und behandelbar. Malariabekämpfung ist nicht nur eine ethische Notwendigkeit – es ist eine kluge Investition in eine gesündere, gerechtere, sicherere und wohlhabendere Zukunft für alle. Um das zu erreichen müssen wir verstärkt global zusammenarbeiten und noch stärkere sektorübergreifende Partnerschaften bilden.”
Dr. Michael Adekunle Charles,
CEO, RBM Partnership to End Malaria

Sparprogramme setzen erreichte Fortschritte aufs Spiel

Aktuell passiert jedoch das Gegenteil: Die massiven Kürzungen in den Bereichen globale Gesundheit, Forschung, Wissenschaft und Innovation zahlreicher Regierungen – darunter auch die Schweiz – verschärfen eine bereits kritische Situation: weltweit bricht rund ein Viertel der Finanzierung im Bereich globale Gesundheit weg. Gesundheitsprogramme, Forschungsprojekte – und letztlich Menschenleben – stehen auf dem Spiel: 2023 betrug die weltweite Zahl der Todesfälle durch Malaria 597'000 verglichen mit 578'000 im Jahr 2015.

„Schweizer Innovationen und Investitionen haben über Jahrzehnte zu Erfolgen in der Malariakontrolle und –eliminierung beigetragen. Dadurch wurden wirksame und nachhaltige Programme in Malaria-endemischen Ländern aufgebaut somit unzählige Menschenleben gerettet. An diese Erfolge müssen wir anknüpfen, um das Ziel der weltweiten Malaria-Ausrottung endlich zu erreichen.”
Prof. Dr. Manuel Hetzel,
Präsident der Swiss Malaria Group

Auch Schweizer Organisationen und Forschungsinstitute betroffen

Die Schweiz ist eine wichtige Playerin im Bereich globale Gesundheit: Sie ist Sitz globaler Pharmaunternehmen, tragende internationale Organisationen wie die Weltgesundheits-organisation WHO sind in Genf angesiedelt, und renommierte Forschungsinstitute wie das Swiss TPH und Hilfsorganisationen engagieren sich weltweit für Gesundheit. Sowohl das internationale Genf als auch Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeitsprojekte sind durch internationale und nationale Kürzungen im Bereich der globalen Gesundheit gefährdet. Als kleines Land kann die Schweiz die globalen Finanzierungslücken nicht kompensieren. Es ist aber wichtig, dass die Schweiz ihrer besonderen Stellung im Bereich globale Gesundheit gerecht wird und weiter in Forschung, Innovation und wirkungsvolle globale Zusammenarbeit investiert.

Vor diesem Hintergrund laden die Swiss Malaria Group (SMG) und die Allianz gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (SANTD) Parlamentarier:innen zu einer Studienreise in Mitgliederorganisationen der SMG und SANTD nach Basel ein. Der Besuch am Swiss TPH und bei Novartis bietet Einblicke in Schweizer Spitzenforschung, Engagement und Innovation an den Schnittstellen zwischen Wirtschaft und globaler Gesundheit.


Über die Swiss Malaria Group

Die Swiss Malaria Group bringt Forschungsinstitutionen, öffentliche Einrichtungen, die Privatindustrie und die Zivilgesellschaft zusammen, um Malaria erfolgreich zu bekämpfen. Gemeinsames Ziel ist es, das Schweizer Engagement in der Malariabekämpfung zu erhalten und zu stärken.