Eine Member Success Story:
Verbesserung der Gesundheit von Müttern in Rohingya-Lagern rettet Leben und gibt Hoffnung
Seit der Ankunft von mehreren hunderttausend vertriebenen Rohingya aus Myanmar im Jahr 2017 steht die Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern in den überfüllten Lagern in Cox's Bazar im Süden Bangladeschs vor grossen Herausforderungen. In den ersten Monaten der Krise war die Sterblichkeitsrate von Müttern und Neugeborenen hoch. Die Gründe dafür waren unsichere Hausgeburten, Unterernährung, Komplikationen nach der Geburt und der eingeschränkte Zugang zu medizinischen Einrichtungen. Kulturelle Barrieren bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen verschärften die Situation zusätzlich.
Als Reaktion darauf richtete die Bangladesh Red Crescent Society (BDRCS) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Gesundheit und Familienfürsorge und anderen Akteuren Zentren für die medizinische Grundversorgung ein, um grundlegende Gesundheitsdienste anzubieten. Dazu gehörten auch die vor- und nachgeburtliche Betreuung und die sichere Entbindungen durch ausgebildete Geburtshelfer:innen. Trotz der Informationsarbeit durch die Freiwilligen des Roten Halbmonds nahm die Rate der institutionellen Entbindungen nicht zu.
Freiwillige des Roten Kreuzes klären werdende Mütter über die Wichtigkeit von geburtlicher Vorsorge auf. Photo Credits: Faisal Twaha, SRK
Im April 2024 beschloss der BDRCS den Ursachen für die niedrige Anzahl medizinisch begleiteter Geburten in Gesundheitszentren auf den Grund zu gehen und die Bewohner:innen in den Geflüchtetenlagern zu befragen, warum sie das Angebot an Geburten in Gesundheitszentren nicht in Anspruch nahmen. Als grösste Hindernisse wurden die Abwesenheit männlicher Haushaltsvorstände zum Geburtszeitpunkt sowie derer Einwilligung genannt. Dazu kamen fehlende nächtliche Transportmöglichkeiten und mangelndes Vertrauen in institutionelle Entbindungen. In Zusammenarbeit mit mit der lokalen Gemeinschaft entwickelte und implementierte das BDRCS daraufhin massgeschneiderte Massnahmen, um diese Hindernisse zu beseitigen: Dazu gehörten genderspezifische Initiativen zur Förderung der Zugänglichkeit und des Engagements von Frauen und Männern sowie die Verbesserung der spezifischen prä- und postnatalen Angebote.
Dank des besser integrierten Angebots und der Verhaltensänderungen der Betroffenen stieg die Rate der institutionellen Entbindungen in den Lagern von 40 % im Jahr 2018 auf 87 % Ende 2024. In den Gesundheitszentren des BDRCS wurden 1.544 vaginale Entbindungen durchgeführt, 229 Schwangere mit Komplikationen wurden an übergeordnete Einrichtungen überwiesen. Im Jahr 2024 starb im Einzugsgebiet des BDRCS keine Mutter bei der Geburt.
Im Verlauf der Schwangerschaft wird regelmässig der Blutdruck kontrolliert. Photo Credits: Faisal Twaha, SRK
Auch wenn die Lebensbedingungen in den Geflüchtetenlagern schwierig bleiben, haben diese BDRCS-Programme die Gesundheitsversorgung von Müttern in den Lagern verändert, die Gemeinschaften gestärkt und ihnen inmitten von Widrigkeiten wieder Hoffnung gegeben. Obwohl Malaria nicht im Mittelpunkt dieser Member Success Story steht, ist es entscheidend, den Zugang zu und das Vertrauen in die medizinische Grundversorgung für schwangere Frauen und Mütter von Kleinkindern zu verbessern, da schwangere Frauen und Kinder unter fünf Jahren am stärksten von Malaria betroffen sind. Investitionen in die medizinische Grundversorgung und die Stärkung der Gesundheitssysteme sind wichtige Instrumente zur Senkung der Malaria-Morbidität und -Mortalität.
Bilder von Faisal Twaha, SRK.
Schweizerisches Rotes Kreuz
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) ist die älteste und grösste
humanitäre Organisation der Schweiz. Das SRK engagiert sich in den Bereichen Gesundheit,
Integration und Rettung für Menschen in Not.
Das SRK ist in rund 30 Ländern der Welt für die Verletzlichsten im Einsatz. Lesen Sie mehr über die Situation in Cox's Bazar: https://www.redcross.ch/de/news-und-geschichten/ueberleben-in-den-camps-von-cox-s-bazar
Member Success Strories
Die Member Sucess
Stories veranschaulichen die wichtigsten Fortschritte in der Forschung,
Prävention und Behandlung durch die Mitglieder der Swiss Malaria Group.
Jede Geschichte zeigt, wie das Engagement unserer Mitglieder den Kampf
gegen Malaria vorangebracht hat.